Prüfungsvoraussetzungen
Sind Vorqualifikationen erforderlich?
Nein! Für die Teilnahme an der Sachkundeprüfung müssen keine bestimmten Voraussetzungen erfüllt werden. Weder prüft die Industrie- und Handelskammer im Vorfeld, ob ein Vorbereitungslehrgang besucht wurde, noch ob Sie die persönlichen Voraussetzungen (Zuverlässigkeit) erfüllen. Sie müssen auch gar keinen Vorbereitungskurs bei der IHK oder einem anderen Bildungsträger belegt haben. Sie müssen “nur” die schriftliche, sowie die mündliche Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer bestehen, um Ihren Sachkundenachweis nach § 34a der Gewerbeordnung zu erhalten.
Hierfür sollten Sie Deutschkenntnisse in Wort und Schrift mitbringen. Denn Sie müssen die oftmals schwer verständlich formulierten Fragen und Antwortmöglichkeiten im schriftlichen Sachkundetest verstehen. Der Test wird ausschließlich auf Deutsch angeboten! In der mündlichen Prüfung müssen Sie zudem frei auf die Fragen, die Ihnen zu den Prüfungsthemen gestellt werden, in deutscher Sprache antworten können.
Zudem ist jeder gut beraten, sich wirklich intensiv mit den Themen der Sachkundeprüfung zu beschäftigen. Denn Durchfallquoten von 50% oder höher sind keine Seltenheit. Es kommt häufig vor, dass ein Großteil der Teilnehmer bereits im ersten Prüfungsteil, der schriftlichen Prüfung, durchfällt und daher anschließend gar nicht erst zur 2. Teilprüfung, der mündlichen Prüfung, zugelassen wird.
Um ausreichende Deutschkenntnisse sicherzustellen, sind für das Unterrichtungsverfahren mittlerweile Sprachkenntnisse, die dem Sprachniveau B1 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) entsprechen, vorgeschrieben. Diese Regelung gilt aber nicht für die Sachkundeprüfung!
Welche Vorbereitungsmöglichkeiten gibt es?
Je nach Lerntyp, Zeit und finanziellen Möglichkeiten, bieten sich folgende Vorbereitungsoptionen:
- Präsenzkurse (Voll- und Teilzeit)
Lehrgänge werden in vielen Städten von den Industrie- und Handelskammern, Verbänden oder Sicherheitsschulen angeboten. Je nach Modell finden die Kurse in Teilzeit (v.a. für Berufstätige) am Abend oder an den Wochenende statt, oder aber als Vorbereitungskurs in Vollzeit. Bei Vollzeitkursen ist eine Kursdauer von 1 bis 2 Wochen sinnvoll. Die Preise hierfür beginnen ab ca. 250 Euro. - Fern- & Onlinekurse (eLearning)
Fernvorbereitung bietet die Möglichkeit, sich mit reduziertem Zeitaufwand auch neben dem Job auf die Sachkundeprüfung vorzubereiten. Zudem sind diese Lernmodelle deutlich günstiger. Da kein klassischer Unterricht durch einen Dozenten stattfindet, ist aber auch etwas mehr Eigeninitiative gefragt. Interaktive Lernsysteme mit Lerntexten, Prüfungsfragen und Unterstützung per E‑Mail und Telefon bieten aber auch hier Komfort. Die Preise sind recht unterschiedlich und beginnen ab ca. 10 Euro. - Fachbücher & Lernhefte
Die Vorbereitung im Selbststudium mit Fachliteratur bietet meist die preislich günstigste, nicht immer aber die effizienteste Möglichkeit. Wichtig ist es hier, sich wirklich geeignete und prüfungsnahe Lehrbücher zu besorgen. Die grundlegende Gefahr ist es, sich nicht intensiv genug vorzubereiten oder sich womöglich auf unwichtige Inhalte zu stark zu konzentrieren. Ein Ansprechpartner für Rückfragen oder bei Verständnisproblemen ist in aller Regel hier nicht bei der Hand. Ebenso fehlt eine Rückkopplung (Lernzielkontrolle), ob man sich vor der Prüfung wirklich genügend vorbereitet hat. Fazit: Ideal als Ergänzung. Zur alleinigen Vorbereitung nur bedingt geeignet. - Lernkarten — auf Papier und digital
Lernkarten gibt es auf Papier als Lernboxen (häufig als umfangreiches Set oder zu einzelnen Themenbereichen) und als digitale Variante online oder als App. Der Vorteil von Karteikarten liegt in der einfachen und effizienten Lernmöglichkeit. So lassen sich Themengebiete und einzelne Karteikarten, die häufig falsch beantwortet werden, verstärkt üben. Andere wiederum, die man sich bereits eingeprägt hat, können weggelegt werden. Die Preise für Karteikarten, Lernboxen und Apps sind unterschiedlich und beginnen ab ca. 10 Euro.
Welchen Bildungsträger sollte ich wählen?
Achten Sie insbesondere bei vergleichsweise teuren Präsenzkursen darauf, dass Ihr Geld auch gut angelegt ist und Sie bestens auf die Prüfung vorbereitet werden. Wichtig ist es, im Vorfeld eine geeignete Bildungseinrichtung zu wählen. Hier sollten Sie z.B. auf entsprechende Zertifikate wie die Zulassung nach AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung), auf ein zertifiziertes Qualitätsmanagement (nach DIN EN ISO 9001), eine Anerkennung des BDSW (=Bundesverband der Sicherheitswirtschaft) oder ähnliche Qualitätsmerkmale schauen. Falls Sie arbeitssuchend sind und den Kurs über die Arbeitsagentur gefördert bekommen möchten, muss zudem eine entsprechende Maßnahmennummer vom Bildungsträger angegeben werden können! Ein guter, praxisnaher Tipp ist es, sich auch einfach mit anderen Personen kurz zu schließen und Erfahrungen auszutauschen. Falls Sie (noch) niemanden in der Sicherheitsbranche kennen oder schnell nach einer Empfehlung online schauen möchten, besuchen Sie doch einfach das Forum hier auf sachkunde-34a.de
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