Wie lange sollte ich mich auf die Sachkundeprüfung (§ 34a GewO) vorbereiten?
Die Gretchenfrage im Bereich der Sachkundevorbereitung: Wie lange lernen, wie viel üben?
Die Frage nach der Vorbereitungsdauer ist wahrlich eine Klassikerfrage, die ich immer wieder gestellt bekomme. Doch es gibt darauf keine pauschale Antwort.
Die Antwort lautet: Es kommt darauf an!
Es gibt einige Faktoren, die die Vorbereitungsdauer beeinflussen. Ein wesentlicher Punkt liegt beim Lernenden selbst, andere in der Lernumgebung und den Rahmenbedingungen sowie in der Art und Weise wie man sich vorbereitet. Hier einige Erfahrungswerte, die natürlich im Einzelfall abweichen können:
- Als deutscher Muttersprachler fällt Ihnen die Prüfung insgesamt deutlich leichter
- Wenn Sie bereits Vorwissen haben, z.B. aus einer Unterrichtung nach § 34a GewO, brauchen Sie einen Großteil der Lernthemen lediglich wiederholen und vertiefen
- Als junger Mensch, der sowohl Lernen und Lernmethoden noch aus Schule & Studium gewohnt ist, als auch Prüfungssituationen kennt, fällt Ihnen die Vorbereitung oft leichter
- Auch nebenbei ist die Sachkundeprüfung mit einer Vorbereitungsdauer von ca. 2 Monaten gut schaffbar. Wenn Sie mehr Zeit haben, z.B. weil Sie keine anderen Verpflichtungen haben und in Vollzeit lernen können, reicht auch eine deutlich kürzere Lerndauer aus. Wer viel um die Ohren hat (Familie, Job, Ehrenamt, etc.) sollte sicherheitshalber mehr Zeit einplanen.
- Neben Ihren persönlichen Leistungsvoraussetzungen spielt auch die Motivation eine große Rolle! Motivierte und zielorientierte Menschen, die die Prüfung positiv als neue Berufschance sehen, bereiten sich meistens besser vor und gehen erfolgreich aus der IHK-Prüfung!
- Wenn Sie die falschen Prüfungsinhalte lernen oder diese nicht richtig erklärt werden, dann verschwenden Sie Zeit oder geraten durcheinander. Dasselbe betrifft auch Übungsfragen, mit denen Sie sich auf jeden Fall vorbereiten sollten. Nutzen Sie erprobtes und gut bewertetes Lernmaterial wie z.B. Bücher, Karteikarten, Apps oder Online-Kurse für Ihre Vorbereitung!
- Indem man feste Zeiträume für das Lernen einplant (z.B. immer abends von 18–20 Uhr), kann man kontinuierlich sein Wissen ausbauen und den inneren Schweinehund leichter überwinden.
- Nutzen Sie außerdem sonst ungenutzte Zeiten und sonstige Freiräume (z.B. Wartezeit beim Arzt, Leerlauf auf Arbeit, Fahrt mit der Bahn etc.) zum Lernen und zur Beantwortung von 34a-Testfragen!
Best Practice: Meine Empfehlung für die Vorbereitung nebenbei
Wenn Sie sich nebenbei innerhalb von ein oder zwei Monaten auf die Sachkundeprüfung vorbereiten und Ihr § 34a-Zertifikat sicher erreichen möchten, hat sich folgende Lerntaktik bewährt:
Lernen Sie jeden Tag 1–2 Stunden mit Ihrem Lernmaterial. An den Wochenenden lernen Sie einen Tag, insgesamt mindestens 8 Stunden ganz intensiv – inklusive der Bearbeitung von Testfragen. (Wenn Sie am Wochenende arbeiten, dann nehmen Sie einen anderen freien Tag als wöchentlichen Intensivlerntag.) Zum Abschluss jeder Lernphase führen Sie einige Probeprüfungen durch, um Ihren Lernstand zu kontrollieren (Lernzielkontrolle). Bereiche, in denen Sie sich noch nicht gut genug auskennen, lernen Sie an den folgenden Tagen verstärkt. Ziehen Sie das so lange durch, bis Sie in den Probeprüfungen stabil 90% richtige Lösungen erzielen. Dann sollten Sie fit für die Prüfung sein. Weitere Tipps – auch für die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung – finden Sie unter www.sachkunde-34a.de/insider-tipps-lernunterlagen-34a.